Équipe climat
Agostini Giorgio
Berens Patrick
Hédo Marc
Koster Romain
Logeling Michel
Majeres Jacqueline
Miny Christian
Peiffer Fränk
Ruennenburger Thomas
Schmit-Kasel Malou
Weber Georgette
Weiler Fernand

Charte
Energieleitbild der Gemeinde Colmar-Berg
Den Lebensraum der Gemeinde Colmar-Berg zu erhalten und nachhaltig für die kommenden Generationen zu sichern, macht es erforderlich, im Sinne der internationalen Abkommen lokal tätig zu werden und die natürlichen Ressourcen, besonders in den Bereichen Energie und Rohstoffe, Boden, Wasser, Luft, Klima, Artenvielfalt, Natur und Kulturlandschaft, zu bewahren.
Die Gemeinde setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein, um die Möglichkeiten zum Schutz des Klimas durch den Einsatz von erneuerbaren Energien sowie Techniken zur Reduktion von CO2-Emissionen umzusetzen und zu unterstützen. Ziel der Umwelt- und Klimapolitik der Gemeinde Colmar-Berg ist es, dass alle Entscheidungen im Rahmen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, und darüber hinaus, zukunftsfähig unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitskriterien getroffen werden. Nachhaltigkeit bemisst sich daran, inwieweit eine Befriedigung der Bedürfnisse der heutigen Generation in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales vereinbar sind mit den Bedürfnissen der kommenden Generation.
Um dieses Ziel zu erreichen ist die Gemeinde Colmar-Berg am 17. September 2014 dem nationalen Klimapakt zwischen Staat und Gemeinden beigetreten. Die Gemeinde ColmarBerg wird versuchen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, den verantwortlichen Umgang mit
Ressourcen aller Art in die kommunalen Entwicklungspläne zu integrieren um mit konkreten
Maßnahmen einen kontinuierlichen und nachweisbaren Beitrag zu diesem Ziel zu leisten. Die Gemeinde wird ein Klimateam zusammensetzen, welches sich mit der Erarbeitung von Maßnahmen zum Erreichen der vorgesetzten Ziele befassen wird.
Im Rahmen des European-Energy-Award-Prozesses stellt sich die Gemeinde den Anforderungen im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie bei energie- und ressourcenschonenden Maßnahmen.
Die Ziele werden in diesem Dokument gemäß den sechs Handlungsfeldern formuliert:
• Entwicklungsplanung und Raumordnung
• kommunale Gebäude und Anlagen (Energiemanagement)
• Versorgung und Entsorgung sowie Abfallvermeidung
• Mobilität
• interne Organisation
• Kommunikation und Kooperation
Sie stellen eine freiwillige Selbstbindung dar und sollen in konkreten Fällen die Entscheidungsprozesse vereinfachen, vereinheitlichen und transparent gestalten.
1. Entwicklungsplanung und Raumordnung
Die Gemeinde Colmar-Berg nutzt im Rahmen der Ausarbeitung des Flächennutzungsplanes (PAG) die Möglichkeit, günstige Voraussetzungen für energieeffiziente Siedlungskonzepte zu schaffen, soweit dies in ihren Möglichkeiten ist. In der Raumplanung werden auch energetische Aspekte berücksichtigt.
Die bestmöglichsten Kriterien sollen in Zukunft beim Erschließen von Neubauten-Gebieten (PAP) und bei Sanierungen von Altbauten ausgeführt werden. Die Gemeinde wird diese Kriterien schriftlich festhalten.
Basierend auf dem vorliegenden Leitbild soll ein Energiekonzept für das Gemeindegebiet erstellt werden.
Durch den «myenergy Infopoint Norden» sichert die Gemeinde Colmar-Berg in Zusammenarbeit mit «myenergy Luxemburg» den Bau- und Renovierungswilligen im Hinblick auf Energieeffizienz, Materialien und Klimaschutz im Bau eine fachlich adäquate Beratung zu.
2. Kommunale Gebäude und Anlagen
Die Gemeinde Colmar-Berg versucht gemäß dem Leitziel des nationalen Klimapakts bis 2020 ihren CO2-Ausstoß gegenüber dem Bezugsjahr 2014, dem Beitrittsjahr zum nationalen Klimapakt, zu reduzieren. Nachhaltiger Klimaschutz soll durch die Steigerung der Energieeffizienz und der Anwendung erneuerbarer Energien sowie der Möglichkeiten der Verbrauchsreduzierung erfolgen.
Der Betrieb und Unterhalt des eigenen Gebäudebestands ist energetisch möglichst laufend zu optimieren. Die dazu erforderlichen Instrumente wie die Aufzeichnung der Verbräuche und Weiterbildungsmaßnahmen für das betroffene Personal sollen genutzt werden. Ebenso soll die energetische Bestandaufnahme der kommunalen Gebäude und Anlagen in Form von Energieausweisung erfasst werden.
Weiterhin möchte die Gemeinde Richtlinien für den Neubau sowie die Sanierung kommunaler Gebäude erstellen, die die Senkung des CO2 Ausstoßes sowie die
Energieeffizienz der Bauten begünstigen.
Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung und der öffentlichen Beleuchtung auf LED-Leuchten wird weiter vorangetrieben.
3. Versorgung und Entsorgung sowie Abfallvermeidung
Hinsichtlich der Ver- und Entsorgung durch Dritte wird angestrebt die bestmögliche Umweltverträglichkeit sicherzustellen. Der Anteil der aus erneuerbaren Quellen erzeugten Energien soll kontinuierlich bis zum realisierbaren Energiepotenzial gesteigert werden.
In der Trinkwasserversorgung wird durch die tägliche Kontrolle der Zähler die Lecksuche gewährleistet, welche die Verringerung der Verluste ermöglicht. Die Anstrengungen zur Reduzierung der Verluste im Trinkwassernetz werden in Zukunft verstärkt und zwar durch den Einsatz von elektronischer Überwachung. Es soll ebenfalls darüber nachgedacht werden, in wie weit die Kunden für wassersparendes Verhalten begünstigt werden können.
Im Bereich der Abfallvermeidung und in Kooperation mit Valorlux, SIDEC, Superdreckskëscht wird die Gemeinde sich bemühen durch gezielte Informationen die Bürger, sowie Grundschule, Maison Relais, «Den Nordpool», Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe und das Gemeindepersonal zu sensibilisieren.
Ebenso wird die Grünschnitt-Sammelstelle auf dem Gemeindelagerplatz für die Einwohner jeweils samstags vom Frühjahr bis zum Herbst zugänglich sein. Hier besteht die Möglichkeit Gras, Laub, Schnittblumen, Gartenabfälle, Äste/Zweige von Hecken, Sträuchern und Bäume gratis abzuliefern.
4. Mobilität
Klimafreundliche Mobilität hat bereits in Colmar-Berg einen Stellenwert. Seit 2013/2014 stehen in der Gemeinde ein Elektro Auto sowie Elektro Fahrräder zur Verfügung, dies im Rahmen des Nordstad Projektes «eMovin». Die Gemeinde wird versuchen die Möglichkeiten auszuschöpfen, dieses Projekt attraktiver zu gestalten und damit den Anteil des motorisierten Individualverkehrs möglichst zu verringern. In diesem Sinne wird die Gemeinde den Mitarbeitern Karten zur Verfügung stellen zur Benutzung des Elektro Autos sowie der Elektro Fahrräder, welche im Rahmen ihrer Arbeit genutzt werden können.
Die Gemeinde wird weiterhin versuchen in Siedlungsgebieten flächendeckend die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Geschwindigkeiten reduziert und wichtige Versorgungsachsen gut erreichbar werden.
Die Gemeinde unterstützt finanziell mittels Konventionen den «Bummelbus» sowie den «Late Night Bus», welche den Bürgern zur Verfügung stehen. Um den motorisierten Individualverkehr zu verringern, stellt die Gemeinde den Schulbus gratis zur Verfügung.
Die Gemeinde wird sich bemühen das erhöhte Verkehrsaufkommen im Bereich der Schul- und Sportinfrastrukturen in Zusammenarbeit mit externen Beratern zu verbessern.
5. Interne Organisation
Die Gemeinde Colmar-Berg schafft die Voraussetzungen, dass ihre Mitarbeiter umweltbewusst handeln können. Bei allen Tätigkeiten soll ein energieeffizienter und ressourcenschonender Umgang Handlungsgebot für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein. Sie stellt die notwendigen Ressourcen zur Verfügung, um die gesetzten Ziele verfolgen zu können. Eine regelmäßige Weitergabe von aktuellen Informationsmaterialien an die Mitarbeiter wird durchgeführt. Außerdem strebt die Gemeinde das Ziel an, ihre Mitarbeiter regelmäßig zu den Themen Klimaschutz, Umwelt und Abfallvermeidung zu schulen, bzw. weiterbilden zu lassen.
Bei kommunalen Anschaffungen soll in Zukunft auf umweltfreundliche und ressourcenschonende Produkte und Materialien geachtet werden. So nahmen z.B. die Raumpflegerinnen an einer Weiterbildung «Ökologesch botzen» teil, und sämtliche öffentlichen Gebäude sollen in Zukunft mit ökologischen Produkten gereinigt werden.
Beim Einkauf von Lebensmitteln sowie Getränken soll so weit wie möglich auf nationale resp. regionale sowie auf fairtrade Produkte geachtet werden.
Die Gemeinde hat 2014 die Verträge zu den beiden Holz-Zertifikationen (FSC/PEFC) unterzeichnet. Somit wird sie in Zukunft darauf achten diese Verträge einzuhalten und verzichtet unteranderem auf den Gebrauch von Tropenholz. Ebenso wird die Gemeinde sich verstärkt einsetzen um das Ziel «pestizidfreie Gemeinde» zu erreichen.
6. Kommunikation und Kooperation
Die Gemeinde Colmar-Berg wird verstärkt eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit betreiben, um die im Leitbild formulierten Ziele einem möglichst breiten Personenkreis bekannt zu machen. Sie wird regelmäßig im «Gemengebuet» und auf ihrer eigenen Internetseite über den Fortgang der Arbeiten im Rahmen des Klimapakts informieren. Durch Aktionen, wie z.B. Konferenzen, Veranstaltungen, Vorträge, Energieberatung sollen die Bürger zum Mitmachen beim Klimaschutz sensibilisiert und motiviert werden.
Ebenso sollen die örtlichen Unternehmen zum Mitmachen beim Klimaschutz sensibilisiert und motiviert werden.
Anmerkung:
Dieses Leitbild wird kontinuierlich an Hand der aktuellen Gegebenheiten angepasst.
Colmar-Berg, Juni 2015.